Ökumene im offenen und Nichtersichtlichen

Neujahrsempfang der Rauenberger Pfarrgemeinden (12.01.2014)

Rauenberg. (BeSt) Bereits zum vierten Mal luden die katholischen Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit aus Rauenberg, Rotenberg und Malschenberg gemeinsam mit der evangelischen Paulusgemeinde Rauenberg zum ökumenischen Neujahrsempfang ein.

Im zuvor gemeinsam gestalteten Gottesdienst in der Rauenberger Peter-und-Paul-Kirche beeindruckte der 24-köpfige Kinder- und Jugendchor der Seelsorgeeinheit „Rainbow“ unter der Leitung von Anette Blatz-Braun mit einem vielseitigen Repertoire und begleitete den gesamten Gottesdienst. In seiner Ansprache griff Pfarrer Joachim Viedt das ökumenische Fest Taufe des Herrn auf und blickte auf die offensichtlichen Aktivitäten im Kirchenjahr, die konfessionsübergreifend gefeiert werden. Im Jahr 2014 stehe darüber hinaus die ökumenische Reise und das gemeinsame Pfarrfest in Rauenberg auf dem Programm, was vielversprechend zu werden verspricht. Aber auch die nicht sofort ersichtlichen Zeichen der Verbundenheit griff er auf, wie die gemeinsame Sorge um das Heil der Menschen in der Gemeinde, getragen von den Gemeindemitgliedern, insbesondere bei schweren Schicksalsfällen. Auch der Umgang mit Gläubigen anderer Konfessionen, Menschen, die in Trennung leben oder wiederverheirateten Geschiedenen bei der Heiligen Kommunion oder dem Abendmahl in den Gemeinden zeuge von tiefster Verbundenheit, hinter der er aus voller Überzeugung stehe: „Keiner der an den Altar des Herrn trete, werde abgewiesen, sondern seien immer willkommen,“ so der Ortsgeistliche.

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Beim Empfang im evangelischen Gemeindehaus konnte die neue Vorsitzende des Ältestenkreises Ursula Zachmann sich über die Anwesenheit von Bürgermeister Broghammer, Ortsvorsteher Menges (Rotenberg), Pfarrer Viedt, vielen Gemeinde-, Ortschafts- und Pfarrgemeinderäte, sowie Vertreter des Ältestenkreises, verschiedener kirchlicher und weltlicher Gruppen und Gemeindemitglieder freuen. Sie blickte auf die Erneuerung in der Ökumene durch den Pfarrerwechsel auf katholischer und evangelischer Seite 2012 zurück und rief dazu auf, in einer zunehmend säkularen Welt als Christen gemeinsam aufzutreten.

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Die Vorsitzende des Gemeinsamen Pfarrgemeinderates der Seelsorgeeinheit Rauenberg Roswitha Schöttler blickte auf das vergangene Jahr zurück, welches weltkirchlich neben dem enormen Vertrauensverlust durch die Eskapaden rund um den Limburger Bischof Tebartz van Elst, auch mit Papst Franziskus einen neuen Hoffnungsträger gebracht habe. In Rotenberg seien die neuen Glocken und die Außensanierung dominierend gewesen, in Malschenberg habe man 30 Jahre Pfarrkirche feiern können und in Rauenberg sei das 185-jährige Kirchenchorjubiläum ein Höhepunkt gewesen. Im angebrochenen Jahr müssten die katholischen Gemeinden weitere Schritte hin zur neuen Seelsorgeeinheit Letzenberg gemeinsam mit Mühlhausen, Malsch und Rettigheim gehen. Trotz der neuen Einheit ab Januar 2015 würde das Leben in den weiterhin bestehenden Pfarrgemeinden vor allem durch das bisher ehrenamtliche Engagement getragen. Auch der Neujahrsempfang könnte in dieser Weise fortbestehen, wenn auch nicht mehr als Empfang der Seelsorgeeinheit Rauenberg, die ja aufgelöst werde. Abschließend dankte sie den vielen Ehrenamtlichen, die so ein buntes Gemeindeleben ermöglichten. Stellvertretend für das Pastoralteam dankte sie Pfarrer Viedt, insbesondere für sein klares ökumenisches Bekenntnis innerhalb seiner Ansprache im Gottesdienst zuvor.

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Abschließend ergriff Bürgermeister Frank Broghammer das Wort mit einem Bibelzitat, welches sowohl auf den Jahreswechsel als auch auf Rauenberg zutreffend sei: „Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige.“ (Hebräer 13,14). Um diese Zukunft habe der Gemeinderat im vergangenen Jahr in vielen Diskussionen gerungen und so stehen 2014 viele Dinge auf der Agenda: die Sanierung der kleinen Mannaberghalle verbunden mit dem sehr hohen Zuschuss aus dem Ausgleichsstock, die Sanierung der Hauptstraße 1 bis 25, die gemeinsame mit der Kirche betriebene Erweiterung des betreuten Wohnens und die Sicherung des Waldangelbaches gegen Hochwasser. Für die Kommunalwahlen im Mai warb er um Vertrauen bei den Bürgern und rief auf für den Gemeinderat zu kandidieren. Künftig werde die Gemeinde die Sanierung von Straßen, inklusive der Wasserleitungen und Kanäle ein vermehrtes Augenmerk kosten. In Malschenberg sei man mit Friedhofstraße, Apolloniastraße und alter Kirchplatz bereits dabei. In Rauenberg stehe die Sanierung der Schönbornstraße als nächstes an und für Rotenberg hoffe er, dass es mit dem Landessanierungsprogramm 2015 klappe, um hierdurch die Straßen zu erneuern, Ortsvorsteher Norbert Menges und der Landtagsabgeordnete Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr seien hierzu in Gesprächen.

Musikalisch wurde der Empfang gekonnt vom ökumenischen Duo Ditmar Schüßler (Orgel) und Kerstin Heineken (Posaune) umrahmt.

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Freuten sich auf ein gemeinsames neues Jahr: (v.l.n.r) Bürgermeister Frank Broghammer, Dora Bender (PGR Malschenberg), Pfarrer Joachim Viedt, Ursula Zachmann (Ältestenkreis-Vorsitzende), Ortsvorsteher Norbert Menges (Rotenberg) und Roswitha Schöttler (Vorsitzende des GPGR).