Rotenberg bekommt nun doch seine Glocken

Nach einigem Hin und Her wegen möglicher Mängel findet die Glockenweihe nun am 17. März statt

Rotenberg. (BeSt) Die Kirchengemeinde St. Nikolaus hatte im Juli 2012 der Glockengießerei Perner in Passau den Auftrag erteilt, zwei neue Glocken für den Rotenberger Turm zu entwerfen, zu gießen, sowie die historische Glocke von 1889 zu überholen und die neuen Glocken auf die historische Glocke abzustimmen. Anfang November wurden alle bisherigen Glocken aus dem Turm genommen. Der Glockenguss erfolgte in Passau am 13. November 2012 in Anwesenheit einer Gruppe aus Rotenberg (wir berichteten jeweils ausführlich).

Ende November teilte die in Passau ansässige Gießerei mit, dass die beiden neuen Glocken ausgegraben und von ihrem Mantel befreit worden seien. Aber der für die Gemeinde zuständige Glockeninspekteur des Bistums Freiburg empfahl der Pfarrgemeinde, die Glocken nicht abzunehmen, da er Bedenken bezüglich deren Substanz habe, obwohl der Klang der Glocken gelungen sei. Der Empfehlung des Experten entsprechend nahm der Rotenberger Stiftungsrat die Glocken nicht ab und sagte den ursprünglich geplanten Termin zur Glockenweihe am 9. Dezember 2012 ab (wir berichteten hierüber). Die Traditionsgießerei Perner, die seit über 330 Jahren Glocken gießt, hält jedoch an den im November gegossenen Glocken fest. Diese seien vom Klang perfekt gelungen, die Einkerbungen auf der Oberfläche hätten keine Auswirkung auf die Glockensubstanz. Glockengießermeister Perner besteht darauf, dass sein Haus nur qualitative hochwertige Glocken ausliefert.

Der Glockeninspekteur des Bistums hat am 14. Dezember 2012, nach dem er sich mit anderen Sachverständigen rückgeschlossen hatte, seine Meinung zu den im November gegossenen Rotenberger Glocken revidiert und der Pfarrgemeinde mündlich empfohlen, nun doch die im November gegossenen Glocken abzunehmen, da es sich um keine substanziellen Mängel handle. Klangqualität und dauerhafte Tragfähigkeit der Glocken würden nicht gemindert.

Pfarrer Dr. Thomas Stolle und die verantwortlichen Stiftungsräte waren über die Vorgehensweise verärgert und fühlten sich sogar an einen Schildbürgerstreich erinnert. Die für die Finanzen der Pfarrgemeinde Verantwortlichen forderten eine schriftliche Stellungnahme des Glockeninspekteurs zu den Vorgängen der letzten Monate, bevor die Rotenberger Kirchengemeinde die Glocken annehmen könne.

Nachdem der Glockeninspekteur am 31. Januar persönlich die Glocken in Passau inspiziert hatte, kam er in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass die anfänglichen Mängel an der Oberfläche weitestgehend beseitigt seien. Die Glocken entsprächen nun den Qualitätsvorgaben der „Limburger Richtlinien“ und seien durch die Pfarrgemeinde abzunehmen, dakeinerlei klanglicheunddie Tragfähigkeit einschränkende Mängel vorlägen.

Die festliche Glockenweihe wird nun in Rotenberg am 17. März stattfinden. Mit einem Festgottesdienst um 15 Uhr sollen alle drei künftigen Glocken in Rotenberg willkommen geheißen werden.

Anfängliche Bedenken wegen der Qualität der neuen Glocken für Rotenberg sind inzwischen ausgeräumt: Die beiden neuen Glocken (im Bild zusammen mit der historischen Glocke von 1889, die überholt wird) werden nun am 17. März festlich geweiht. Foto: Starke

Mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung