Reihe „Schätze der Rauenberger Kirchengemeinde - Erbe unserer Ahnen“

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20.09.11: St. Michaelskapelle auf dem Mannaberg
Ein großer Schatz der Rauenberger Kirchengebäude ist die St. Michaelskapelle auf dem Mannaberg. Ihre genaue Lage ist 49° 16' 20 Nord und 8° 42' 38 Ost in – 178,6 m Höhe über dem Meeresspiegel. Von hier genießt man - wie bei der Annakapelle - einen wunderbaren Panoramablick in die Rheinebene.

Michaelskapelle Michaelskapelle

Dieses Kleinod zu pflegen und zu erhalten haben sich mehrere Personen gefunden, welche die verschiedenen Dienste mit viel Liebe und Engagement erfüllen.

Mitglieder des kath. Kirchenchors in Rauenberg – die “„Nothelfer-Gruppe für alle Lebenslagen“ in unserer Kirchengemeinde haben die Außenbepflanzung der Kapelle übernommen. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs mähen den Rasen vor der Kapelle und schneiden die Gehölze.

Vor ca. 6 Jahren übernahm das Kirchenchormitglied Werner Mundil die gesamte Pflege des Geländes. Herr Mundil hat in der Nähe ein eigenes Baumgrundstück und verbringt dort viel Zeit, deshalb war es ihm eine Selbstverständlichkeit seine Kirchenchorkollegen zu entlasten und die Pflege zu übernehmen. Er ist ganz erstaunt, wie viele Menschen bei der Michaelskapelle anhalten und kurz verweilen. Es kommen auch Gruppen zur Kapelle, die dort beten und singen. Er hat auch schon Pilgergruppen mit Fahnen und Wimpeln gesehen. Mittlerweile ist Werner Mundil bei der Pflege nicht mehr allein. Sein kleiner Enkel Leon hilft tatkräftig beim Jäten und Gießen der Pflanzen. Es ist eine schöne Vorstellung, dass er diese Liebe zur Kapelle an seinen Enkel womöglich vererbt.

Michaelskapelle Michaelskapelle

Um das Innenleben der Kapelle sorgen sich schon seit über 10 Jahren das Ehepaar Annegret und Karl-Heinz Frielinghaus. Sie dekorieren und reinigen die Kapelle. Bei den täglichen Spaziergängen über dem Mannaberg wurden Sie auf den Zustand der Kapelle aufmerksam und haben die Pflege übernommen. Das Ehepaar Frielinghaus hält den Kontakt zur Pfarrgemeinde und informiert Pfarrer Maiba und den Pfarrgemeinderat über notwendige Investitionen oder auch über Schäden, die von nächtlichen Besuchern angerichtet werden.

Michaelskapelle Michaelskapelle

Das dritte Aufgabengebiet ist das Läuten der Jubiläumsglocke St. Peter u. Paul. Als 2010 die Glocke gegossen wurde, waren einige Pfarrgemeindemitglieder dabei. Für Karl-Heinz Honeck war dies ein besonders bewegender Moment und er musste nicht lange überlegen, als Pfarrer Maiba ihm das ehrenvolle Amt des Glöckners anbot. Mittlerweile hat er eine Einführung in das Glöckneramt erhalten und hat festgestellt, dass es nicht ganz so einfach ist und auch eine gewisse Anforderung bedeutet, die er mit Freude und Ehrfurcht ausführt.

Michaelskapelle Michaelskapelle

Allen Helfern wurde die Frage gestellt, was Sie der Michaelskapelle für die Zukunft wünschen. Es sind dem Helferkreis spontan viele Wünsche eingefallen:

Ein herzliches „Vergelt's Gott“ dem Helferkreis „Michaelskapelle“ für die übernommene Patenschaft.

In der nächsten Ausgabe der Rundschau wird Dr. Dieter Wagner Ihnen die Geschichte der Michaelskapelle erzählen.

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit bis nächsten Mittwoch
Ihr Förderverein Kirche St. Peter und Paul Rauenberg

27.09.11: Die St. Michaelskapelle - Seit über 50 Jahren das Wahrzeichen des Mannabergs
Seit nahezu sechzig Jahren grüßt zwischen dem grünen Blattwerk der Bäume die weithin leuchtende weiße Fassade der St. Michaelskapelle von der Höhe des mit Reben bewachsenen Mannabergs auf Rauenberg herab.

Michaelskapelle Michaelskapelle

Die St. Michaelskapelle auf dem Mannaberg hat eine weitaus ältere Vorgängerin, die über 250 Jahre am Beginn der St.-Michael-Straße stand. Aber auch diese Kapelle hatte einen Vorgänger. Jahrhundertelang befand sich nämlich an dieser Stelle ein Bildstock. Hier zweigten in früherer Zeit von der Straße nach Wiesloch in zwei Wege ab, nämlich ein Feldweg in westlicher Richtung, woraus die jetzige St.-Michael-Straße wurde, und in nordwestlicher Richtung der Frauenweiler Weg, der im 18. Jahrhundert einige hundert Meter weiter nördlich verlegt wurde und heute Frauenweiler Straße heißt. Auf diesem Frauenweiler Weg gingen einst die Bewohner von „Ruhenberg“, das östlich des Angelbachs am Fuße einer Burg lag, an den kirchlichen Hauptfesten nach Frauenweiler, um in der dortigen Kirche den Gottesdienst zu besuchen. „Ruhenberg“ war nämlich kirchlich eine Filiale der Pfarrei Frauenweiler. Daher mussten die Einwohner von „Ruhenberg“ auch zu Taufen und Trauungen zur Mutterkirche in Frauenweiler gehen und ihre Toten im dortigen Kirchhof bestatten. An solchen Knotenpunkten von Straßen und Wegen, an denen oft Menschen vorbeikamen, wurden seit dem 14. Jahrhundert häufig Bildstöcke errichtet zur religiösen Erbauung der Gläubigen, zum Innehalten für ein Gebet oder als Station bei Flurprozessionen. Bildstöcke waren anfangs Steinsäulen mit aufgesetzter Nische für Marien- oder Heiligenfiguren, danach auch für Kruzifixe oder Kreuzigungsgruppen. Die Stifter solcher Bildstöcke dachten meist an ihr Seelenheil, erfüllten ein Gelübde oder dankten für einen besonderen Gnadenerweis. Dass hier einmal ein Bildstock stand, darauf weist der einstige Flurname „Bildäcker“ hin. Die „Bildäcker“ waren das Flurstück, das heute ringsum bebaut ist und von der Wieslocher Straße, der St.-Michael-Straße, der Achtmorgenstraße und der Schulstraße umschlossen wird.

Dieser Bildstock wurde in der Barockzeit durch eine Kapelle ersetzt. In dem vom Bischof von Speyer Kardinal Damian Hugo von Schönborn angeforderten und von der politischen Gemeinde angefertigtem Verzeichnis der auf der Rauenberger Gemarkung stehenden Kapellen, Kreuze und Bildstöcke aus dem Jahr 1743 wird der Stifter der Kapelle namentlich genannt. Dort heißt es: „Eine Capellen am Frauweyler weeg unden an den Biltäcker Stehent, der Stifter Michael weißcapp seel(ig) hat solge zu der intention dass am H(eiligen) Creutzerfintung und am hagelfeyertag so die procession jetesmal umb den feld fluhr gehet alta ein H(eilig) Evangelium abgesungen wirt, und zu ehren des h(eiligen) Michaels Erbauet. Hat keine Stiftung.“ Der Stifter der Kapelle war also Johann Michael Weisskapp. Er war Küfermeister und Mitglied des Ortsgerichts, das damals aus dem Schultheiß, dem Anwalt und sieben Gerichtspersonen bestand, und lebte von 1635 bis 1723. Da in dem Bericht der Visitation von 1719/1720 neben der St. Annakapelle eine weitere Kapelle erwähnt wird, ist anzunehmen, dass die St. Michaelskapelle vor 1719 erbaut wurde. Der zitierte Text aus dem Verzeichnis von 1743 besagt, dass die St. Michaelskapelle zu dem Zweck gestiftet worden ist, dass an der Kapelle bei den Flurprozessionen am Tag der Kreuzfindung, das ist der 3. Mai, und am Hagelfeiertag jeweils ein Evangelium gesungen werden sollte. Die Hagelfeier oder Schauerfeier war ein Bittgottesdienst und eine Flurprozession am 26. Juni, dem Tag der „Wetterherren“ Johannes und Paul, zum Schutz der Felder vor Hagelschlag. Der Vermerk am Ende des Textes „Hat keine Stiftung“ bedeutet, dass außer dem Aufwand für die Erbauung der Kapelle kein weiterer Betrag zur Erhaltung und Pflege der Kapelle gestiftet worden ist. An die Kapelle, die anfangs im freien Feld stand, rückte allmählich das Dorf heran, das sich stetig erweiterte. Bereits 1870 war die Wieslocher Straße und die St.-Michael-Straße über die St. Michaelskapelle hinaus bebaut.

Der rechteckige verputzte und weiß gestrichene Kapellenbau besaß zu beiden Seiten eine kleine kreisrunde Fensteröffnung. Das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Satteldach war auf der Westseite walmdachförmig abgeschrägt. Der Giebel auf der Ostseite war mit Brettern verkleidet. Die bogenförmige hölzerne Tür der Kapelle war im oberen Teil verglast.

Im Innern der Kapelle stand auf einem Altar, vor dem sich ein Betstuhl befand, eine Barockfigur des Erzengels Michael. Der Erzengel Michael wird in der christlichen Tradition hauptsächlich als Fürst der himmlischen Heerscharen, Bezwinger des Satans, Geleiter der Seelen, Seelenwäger und Schutzpatron Deutschlands verehrt. Sein Gedenktag ist der 29. September. In dieser Barockfigur ist der Erzengel Michael in der seit dem Mittelalter traditionellen Weise zugleich als Überwinder des Teufels und als Seelenwäger dargestellt. Als Jüngling mit wallendem Haar ist er wie ein römischer Soldat mit einer Tunika, Brustpanzer, rotem Militärmantel und Soldatenstiefeln gekleidet. Mit ausgebreiteten Flügeln rückt er mit dem Flammenschwert in seiner erhobenen Rechten dem unter seinen Füßen sich auf der Erde windenden Satan, der als Drache mit Menschenkopf dargestellt ist, zu Leibe. In seiner ausgestreckten linken Hand hält er die Seelenwaage, mit der er am Tag des Jüngsten Gerichts die Seelen der Verstorbenen prüft und ihre guten und schlechten Taten abwägt. Der Künstler der Barockfigur ist nicht bekannt. Ob der Stifter der St. Michaelskapelle auch der Stifter der Barockfigur war, ist nicht überliefert. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Figur, um sie vor Schaden zu bewahren, aus der Kapelle genommen und in der Pfarrkirche St. Peter und Paul aufgestellt. Als Ersatz dafür wurde ein großes Ölgemälde, das den Erzengel Michael als Bekämpfer des Höllendrachens darstellte, über dem Altar der Kapelle angebracht.

Die St. Michaelskapelle wurde im vorigen Jahrhundert, da das Dorf um sie herumgewachsen war, auch als erste Station in die jährliche Fronleichnamsprozession einbezogen. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es still um die Kapelle. Die religiöse Bedeutung der Kapelle nahm nach und nach ab. Allmählich setzte auch der äußere Verfall der jahrhundertealten Kapelle ein. Die Außenwände wurden respektlos als Plakatwände benutzt und der Platz auf der Rückseite der Kapelle wurde als Holzstapelplatz oder als Abstellplatz für landwirtschaftliche Geräte gebraucht. So fiel es dem Gemeinderat unter dem Bürgermeister Franz Jardot nicht schwer, als im Zuge der Kanalisierung der St.-Michael-Straße im Jahre 1953 der Abwasserkanal unter der Michaelskapelle hindurchgelegt werden musste, den Abbruch der Kapelle zu beschließen und gleichzeitig den Bau einer neuen Michaelskapelle auf dem Gewann „Burggraben“ oder auf dem Mannaberg zu planen, was der damalige Gemeinderat und Chronist Alois Sieber in seinen Artikeln in der Rhein-Neckar-Zeitung wiederholt angeregt hatte. So wurde im Jahre 1953 die St. Michaelskapelle schließlich abgebrochen und mit dem Neubau einer Kapelle auf dem Mannaberg begonnen.

Wir beenden mit dem Abbruch der Michaelskapelle den ersten Teil der historischen Geschichte unserer Michaelskapelle.

Am 29. September feiert die kath. Kirche das Fest der heiligen Erzengel Michael, Gabriel und Rafael.

Die Vorstandschaft des Fördervereins gratuliert allen, die auf die Namen Michael, Michaela, Gabriel, Gabriela, Rafael und Rafaela getauft sind, zu ihrem Namenstag am 29. September vom ganzen Herzen. Genießen Sie Ihren ganz persönlichen Ehrentag.

Tipp der Woche:

Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit an einem der herrlichen Spätsommertage. Besuchen Sie die Michaelskapelle auf dem Mannaberg und entspannen Sie mit einem wunderbaren Blick auf Rauenberg.

Freuen Sie sich auf die Fortsetzung des Berichts von Dr. Dieter Wagner - mit dem Neuaufbau der Kapelle auf dem Mannaberg - in der nächsten Rundschau.
Ihr Förderverein Kirche St. Peter und Paul Rauenberg

Fortsetzung - Neuaufbau der Kapelle auf dem Mannaberg

Das Grundstück für den Neubau der Kapelle wurde von der politischen Gemeinde auf dem Mannaberg, auf dem gerade eine Reblandumlegung durchgeführt wurde, zur Verfügung gestellt. Der Bauherr war die Pfarrgemeinde. Der Nusslocher Architekt Herb vom Erzbischöflichen Bauamt Heidelberg schuf den Plan der Kapelle. Die Firma Bott stiftete das Baumaterial. Die Bauarbeiten wurden an Rauenberger Handwerker vergeben. Die Maurer-, Dachdecker- und Verputzarbeiten führte kostenlos die aus den Rauenberger Baufirmen Menges und Stegmüller gebildete „Arbeitsgemeinschaft Rauenberg“ unter der Leitung von Maurermeister Johannes Holzwarth aus. Für die Steinmetzarbeiten zeichnete Fritz Steidel verantwortlich, für die Zimmerarbeiten Franz Knörr, für die Schlosserarbeiten Ludwig Thome, für die Installationsarbeiten Rudolf Stier und für die Malerarbeiten Engelbert Schork. Die anfallenden Baukosten wurden vollständig durch Spenden der Bevölkerung aufgebracht. Am 4. Oktober 1953 wurde die neue St. Michaelskapelle auf dem Mannaberg von Pfarrer Hermann Neuhäuser feierlich eingeweiht. Über 1500 Menschen nahmen an dem Festgottesdienst teil, der von dem Musikverein und dem Kirchenchor mitgestaltet wurde. Zuvor hatte Bürgermeister Franz Jardot die Kapelle und den Kapellenplatz der Pfarrgemeinde zu dauerndem Eigentum übergeben.

Die Kapelle besteht aus einem 5,05 m breiten und 3,10 m langen Altarraum mit einem verglasten rechteckigen Fenster in der linken Seitenwand und aus einer

6,25 m breiten und 4,90 m langen nach allen Seiten offenen Vorhalle, die durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Altarraum abgetrennt wird. Das 8,10 m lange Satteldach ruht auf den Mauern des Altarraums und auf vier sich nach oben verjüngenden Eckpfeilern der Vorhalle, die mit gehauenen Bundsandsteinen gemauert sind. Der Giebel ist mit Holzbrettern verkleidet. Die Rückwand der Kapelle ist außen und innen durch je eine 1,80 m breiten Lisene gegliedert, auf denen das in Form eines Dachreiters aufgesetztes Glockentürmchen ruht. Der Boden der Vorhalle und des durch zwei Ebenen erhöhten Altarraums ist mit Odenwälder Bundsandsteinplatten belegt. Die flache Decke der Kapelle ist durch acht Holzbalken gegliedert. Die Kapelle ist innen und außen weiß gestrichen.

Auf der oberen Ebene des Altarraums steht der aus gelbem Sandstein gefertigte Altar, der aus einer Altarplatte besteht, die auf zwei Sockeln ruht. Über dem Altar befindet sich das von dem Frankfurter Bildhauer Franz Bernhard 1955 geschaffene farbig gefasste Terrakotta-Relief, das den Erzengel Michael im Stil der Beuroner Kunst als Bekämpfer des Satans darstellt. Als Jüngling mit langem Haar, nur mit einem kurzen weißen Rock und einem außen blauen und innen roten über den Schultern hängenden Mantel bekleidet, holt er mit dem Schwert in seiner über seinem Kopf erhobenen Rechten mit ausgebreiteten goldenen Flügeln zum Schlag gegen den unter seinen Füßen auf der Erde sich windenden Satan aus, der als riesige Schlange mit aufgerissenem großen Maul und herausgestreckter Zunge dargestellt ist. Zuvor zierte von 1953 bis 1955 die restaurierte Barockfigur des Erzengels Michael aus der Pfarrkirche die Kapelle.

In dem mit einem eisernen Kreuz versehenen Glockentürmchen hängt die 2010 von der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau gegossene Glocke, die an das 100-jährige Jubiläum der Rauenberger Pfarrkirche erinnert. Der Stifter der Glocke ist der verstorbene Geistliche Rat Adolf Jardot, der in seinem Testament den Guss einer Glocke für die St. Michaelskapelle verfügte. Die 73 kg schwere Bronzeglocke ist im unteren Teil mit einem umlaufenden Band einer stilisierten Weinrebe mit Blättern und Trauben verziert und trägt darüber auf der Vorderseite ein kreisförmig eingerahmtes Relief der Rauenberger Pfarrkirche und darunter die Jahreszahlen: 1910 – 2010. Die Rückseite der Glocke enthält das Logo der Passauer Glockengießerei Rudolf Perner und darunter die Inschrift: GEST. VON / PFARRER / ADOLF JARDOT.

Zuvor hing in dem Glockentürmchen seit 1953 eine kleine Glocke, die von einem Rauenberger Bürger gestiftet worden war. Es ist eine Glocke, die im Zuge der Beschlagnahmung der Glocken für die Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg zu einer Sammelstelle nach Hamburg gebracht worden war, dort nach dem Kriegsende blieb und durch den Rauenberger Stifter vor dem Einschmelzen bewahrt wurde. Die Glocke ist mit einem Girlandenornament verziert und trägt das Jahr ihres Gusses: A(nn)o 1699 und die umlaufende lateinische Inschrift: A FULGURE ET TEMPESTATE LIBERA NOS DOMINE. Das sind die ersten Worte des Wettersegens. Sie bedeuten: „Vor Blitz und Ungewitter bewahre uns, o Herr“. Auf der Flanke der Glocke steht: SIEGFRIED GÖTZ / GOSS MICH / IN BRESLAU. Auf der gegenüberliegenden Flanke befindet sich eine Kreuzigungsgruppe. Die Glocke wurde in den letzten Jahren nicht mehr geläutet, da sie einen Riss bekommen hatte. Heute befindet sich die über 300 Jahre alte Glocke im Winzermuseum.

Am 3. Oktober 2003 feierte die Pfarrgemeinde mit einem vom Forstlichen Jagdhornbläser-Corps Heidelberg und dem Kirchenchor musikalisch mitgestalteten Festgottesdienst die 50. Wiederkehr der Einweihung der St. Michaelskapelle. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens war die Kapelle innen und außen durch teilweise kostenlose Arbeiten und freiwillige Helfer gründlich renoviert worden. Ebenso war die Außenanlage zum Teil neu bepflanzt worden und hat, wie auch in den Jahren zuvor, durch Mitglieder des Kirchenchors unterstützt vom städtischen Bauhof ein gepflegtes Aussehen bekommen. Es bleibt zu wünschen, dass die inmitten der herrlichen Reblandschaft weithin leuchtende St. Michaelskapelle, die oft das Wahrzeichen des Mannabergs genannt wird, nach nahezu 60 Jahren ihres Bestehens weiterhin ein Zeugnis des Glaubens, ein Ort des Gottesdienstes und eine Stätte der Begegnung bleiben möge.
Dr. Dieter Wagner

10.10.11: „Schätze der Rauenberger Kirchengemeinde - Erbe unserer Ahnen“
Der wohl am überregional bekanntesten Schatz in unsere Kirchengemeinde ist unsere Michaelskapelle. Der Lauf der Geschichte hat viele Veränderungen und auch glückliche Fügungen für die Kapelle bereit gehalten. Die Michaelskapelle wurde 1953 mit Hilfe von Spenden gebaut und wird auch heute noch anhand von Spenden unterhalten. Auch die Renovierungsarbeiten der letzten Jahre konnten wir nur durch großzügige Spenden durchführen.

Ein herzliches „Vergelt's Gott“ allen Spendern – ohne Ihre Hilfe könnten wir die Michaelskapelle auf dem Mannaberg nicht für die Zukunft erhalten.

Wenn Ihnen der Erhalt unserer kirchlichen Gebäude, Kapellen und Wegkreuze ein Anliegen ist, dann werden Sie Mitglied im Förderverein Kirche.
Mit dem Mitgliedsbeitrag von
- Einzelpersonen 24 €
- für Familien 36 € pro Jahr
geben Sie uns die Möglichkeit viele unserer Kulturgüter vor dem Verfall zu retten.

Unser Faltblatt mit Mitgliedsantrag finden Sie im Internet www.kath-kirche-rauenberg.de unter der Rubrik „Gruppen und Vereine“ () oder gedruckt in der Kirche. Der nächste Schatz, den wir Ihnen vorstellen möchten ist die „Lourdesgrotte“ im Gewann „Dreispitz“.

An dieser Stelle auch einen großen Dank an Dr. Wagner, der uns die geschichtlichen Hintergründe über die Jahrhunderte so anschaulich präsentiert und an Herrn Stier, der sich bereit erklärt hat, uns die Bilder zu überlassen.

Wir wünschen Ihnen eine gesunde neue Woche
Ihr Förderverein Kirche St. Peter u. Paul Rauenberg